Dokumentation
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Erzlagerstätten, Holzkohle und Wasserkraft schufen schon vor Jahrhunderten die Voraussetzungen für den Umgang mit Metallen im Möhnetal. Die Entwicklung der Kettenindustrie im 19. Jahrhundert führte zu einer neuen Blüte der Metallverarbeitung. Neben der industriellen Fertigung von Ketten entstand in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine Vielzahl von kleinen Heimschmieden mit zwei oder auch mehr Schmiedefeuern. In mühevoller Handarbeit verschweißten die Schmiede Kettenglieder zu Ketten für die Landwirtschaft und Industrie. Um 1900 gingen in Sichtigvor, Mülheim und Waldhausen mehr als 200 Schmiede diesem Handwerk nach. Der Arbeitskreis für Heimatpflege errichtete 1984 nach alten Vorbildern eine Kettenschmiede mit zwei Schmiedefeuern. Sie erinnert an ein Handwerk, das von etwa 1840 bis 1970 eine bedeutende Erwerbsquelle im Möhnetal darstellte. 2008 konnte die Schmiede erweitert werden, um so den Besuchergruppen besser gerecht werden zu können.

 

Kettenschmiedemuseum Sichtigvor

Videopräsentation


Bahn und Pfarrkirche Sichtigvor

Die Museumskettenschmiede
und der Bahnhof Sichtigvor


Bahnhof Sichtigvor

Der Bahnhof Sichtigvor
Am 1. Dezember 1899 wurde der Eisenbahnverkehr der Westfälischen Landeseisenbahn auf der Strecke Soest-Belecke-Brilon eröffnet. Damit hatte das Möhnetal mit täglich vier verkehrenden Zugpaaren zwischen Soest und Brilon Anschluss an die große Welt gefunden. Die Bauarbeiten der Strecke hatten nicht einmal 2 ½ Jahre beansprucht. Der Bauernhof der Familie Plesser lag direkt an der Trassenführung und bot sich als Stationsgebäude an. Der Umbau zur Gaststätte mit Diensträumen für Stationsvorstand und Frachtgut erfolgte bald. Es war das einzige Stationsgebäude in privatem Besitz im Bereich der Westfälischen Landeseisenbahn. Die Ladestraße in Sichtigvor war täglicher Umschlagplatz für Eisenwaren der Kettenindustrie, für Grubenholz, für Koks, Kohle und Landhandelsprodukte. 1957 schaffte der "Kiepenkerl Express" auf Deutschlands schönster Eisenbahnstrecke eine durchgehende Verbindung von Münster bis Bad Wildungen. Diesem Höhepunkt der Eisenbahngeschichte im Möhnetal folgte bald der Abschwung. Bereits 1960 wird der Personenverkehr auf der Schiene zugunsten des Omnibusverkehrs aufgegeben. Der Güterverkehr mit leistungsstarken Diesellokomotiven wird noch bis 1970 aufrechterhalten. Danach erfolgen der Abbau des Schienenstranges und die Umgestaltung der ehemaligen Bahntrasse zu einem Radwanderweg. Seit 2003 zeichnet der Museumseisenbahnwaggon, 2009 ergänzt durch einen weiteren Waggon, die verwehten Spuren einer Eisenbahnstrecke nach, die in der Erinnerung bis heute weiterlebt.