Dokumentation
Diese Seite wird herausgegeben von: Stadtmarketingverband Warstein e.V.
Haspeler Ring 39, 59581 Warstein
Im Bereich Allagen wurde die Wasserkraft der Möhne vielfach genutzt. Neben den hier beschriebenen drei Stellen, an denen die Möhne gestaut wurde, um die Wasserkraft zu nutzen, gab es noch zahlreiche Kleinanlagen an Möhne und Nebenflüssen für Mühlen und Blasebalgantriebe von Heim-Kettenschmieden oder Nagelschmieden.
Wassernutzung am Haus Dassel

Der Obergraben wurde schon ab 1840 von Victor Röper gebaut, um seine Maschinen im hier errichteten Eisen- und Kettenwerk mit der Wasserkraft anzutreiben. Als der neue Besitzer, Georg Dassel, das stillgelegte Werk im Jahre 1886 kaufte, ersetzte er die Wasserräder durch damals moderne Turbinen, die eine Transmission antrieben. Durch eine zusätzlich eingebaute Dampfmaschine konnten die Anlagen auch in wasserarmen Zeiten mit Dampf betrieben werden. Heute wird mit einer modernen Turbine (die alte ist nebenan aufgebaut) von einer privaten Gesellschaft Strom erzeugt und ins Netz gespeist.

Wehr zwischen Haus Dassel und Dorfstraße
Im Jahre 1845 wurde an der Möhnestraße ein Blankschmiedehammer mit einem Wasserrad angelegt. Sehr wahrscheinlich wurde auch eine Eisenschneidemühle zum Schneiden von Nageleisen für hausindustrielle Hufnagelschmiede mit der Wasserkraft betrieben. Später wurde die Anlage in eine Kornmahlmühle umgebaut, die bis 1976 betrieben wurde. auch heute noch wird die Anlage zur Stromerzeugung mit Einspeisung in das öffentliche Netz genutzt.

Wehr am Lietwerk
Das Lietwerk, von Victor Röper um 1850 als Eisenhammer gegründet, wurde von einem Wasserrad angetrieben. Als Georg Dassel das stillgelegte Eisenwerk übernommen hatte, wurde auch hier das Wasserrad durch eine Turbine ersetzt und das Lietwerk als Zweigwerk für Granitverarbeitung ausgebaut. Die Wasserkraft war so groß, dass mit der Turbine zwei Generatoren angetrieben werden konnten. Sie lieferten soviel Strom, dass über eine eigene Stromleitung auch das Hauptwerk in Allagen am Dasselpark mit Strom versorgt werden konnte. Heute befindet sich die Turbine in Privatbesitz und dient ebenfalls der Stromerzeugung mit Einspeisung ins öffentliche Netz.

Die Nutzung der Wasserkraft


Wasserräder waren entweder unterschlächtig, mittelschlächtig oder oberschlächtig“. Mit dem Oberschlächtigen Wasserrad nutzte man nicht nur die Geschwindigkeit (kinetische Energie), sondern auch das Gefälle (potentielle Energie) des Wassers aus. Das führte zu höheren Leistungen.

Bild unten: Das renovierte Wehr am Dasselpark, heute