Dokumentation
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Urkundlich belegtes kirchliches Leben in Niederbergheim findet seit weit mehr als 500 Jahren im Bereich der heutigen Kapelle statt. Erste Hinweise auf ein kleines Kloster (auch „Kluse“ oder „Klause“) gehen auf die Zeit um 1490 zurück.

Es handelte sich hierbei um eine Niederlassung des Rüthener Augustinerinnenklosters. Zur Größe der Kluse bzw. zum kirchlichen Leben aus dieser Zeit liegen kaum Informationen vor. Es wird von 4 Schwestern und einer Vorsteherin berichtet, die hier lebten. Die heutige Straßenbezeichnung "Spiekerecke" soll auf die Lage des klösterlichen Speichers (Spieker) zurückgehen.

Das Wirken der Augustinerinnen in Niederbergheim war allerdings nur von kurzer Dauer. Bereits 1582 war das Kloster unbewohnt. In den nachfolgenden Jahrzehnten verfielen Kloster und Klosterkapelle zusehends, laut Berichten aus den Jahren 1612 und 1691.

Um 1735 erbauten die Niederbergheimer auf den Fundamenten der alten Klausenkapelle ein neues Gotteshaus (hinterer bzw. südlicher Teil der heutigen Kapelle). Diese kleine Kapelle bot zu Beginn des letzten Jahrhunderts nicht mehr genug Platz für alle Kirchenbesucher. Auch konnte dort kein regelmäßiger Gottesdienst gefeiert werden, so dass die Niederbergheimer zu Fuß (Autos gab es noch nicht) nach Allagen wandern mussten, um dort an Sonn- und Feiertagen die Hl. Messe zu besuchen.

Im Frühjahr des Jahres 1921 wurde durch den bereits 1909 hierfür gegründeten Niederbergheimer Kapellenverein der Grundstein für einen umfangreichen Erweiterungsbau gelegt. Schon im Herbst des gleichen Jahres konnte nach einer Kraftanstrengung der Bevölkerung der Anbau fertiggestellt werden. Auch in den letzten Jahrzehnten sind diverse Investitionen bzw. Renovierungsarbeiten mit maßgeblicher finanzieller Unterstützung des Kapellenvereins und mit erheblichen Eigenleistungen der Einwohner von Nieder- und Oberbergheimer durchgeführt worden.

Die St. Antonius dem Einsiedler und St. Luzia geweihte Kapelle gehört zur katholischen Pfarrgemeinde St. Johannes Baptist Allagen. Derzeit (2009) wird in der Kapelle an jedem Sonntag Vormittag und an jedem Freitag Abend die Hl. Messe gelesen. 2/3 der Nieder- und Oberbergheimer Bevölkerung sind Katholiken.

Augustinerinnenkloster und Kapelle zu Niederbergheim