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Landwirtschaft, Handwerk und Handel
prägten über 600 Jahre das Bild der Stadt Belecke. Seit Beginn des
20. Jahrhunderts gab es durch die Ansiedlung von Industrie-betrieben
für Belecke größere Veränderungen als in den vergangenen
Jahrhunderten zusammen. In dieser Zeit entwickelte sich Belecke von
einer Ackerbürgerstadt zum wichtigsten Industriestandort im oberen
Möhnetal. Angefangen hatte alles im Jahre 1891, als L. Peters in Warstein die Firma Peters und Cie gründete. Das Werk begann mit etwa 20 Mitarbeitern und schmiedete Heu- und Düngegabeln aus Stahl bzw. presste Schaufeln und Spaten aus Stahlblech. Ab 1892 standen die Brüder Emil und Hugo Siepmann als Leiter an der Spitze dieses Unternehmens. Beide erkannten sehr bald, dass die Zukunft beim Gesenkschmieden liege. Rasch erwarb sich die Firma einen guten Ruf in der Produktion von Einzelteilen für den Fahrzeug-bau. In Warstein fehlten Möglichkeiten zur Produktions-erweiterung und der wichtige Eisenbahnanschluss. So entschlossen sich die Gebrüder Siepmann 1909 für einen Grundstückskauf in Belecke in der Nähe des Güterbahnhofs und bereits 1911 konnte die Produktion in diesem Werk aufgenommen werden. Die Siepmann-Werke hatten durch die Weltwirtschaftskrise und Expansionen durch Kriegsbedarf eine wechselvolle Geschichte. Der Betrieb wurde ständig erweitert und modernisiert und so entstand in Belecke die modernste Gesenkschmiede Europas mit 1700 Beschäftigten im Jahre 1944. Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam der Betrieb völlig zum Erliegen, weite Bereiche wurden demontiert. Jedoch erlebten die Siepmann-Werke schon wenige Jahre später einen Aufschwung. In der Gesenkschmiede wurden Teile für den Fahrzeug-, Motoren-, Maschinen- und Armaturenbau geschmiedet, so dass die Zahl der Mitarbeiter von 450 im Jahre 1950 auf 1300 im Jahre 1960 angestiegen war. Am 9. März 1963 kam es während der Frühschicht zu einer Explosion und neben zahlreichen Verletzten waren bei diesem schweren Unglück 20 Tote zu beklagen. Bereits 1946 wurde die Tochtergesellschaft Stahl-Armaturen Persta GmbH gegründet. Aus den bei Siepmann im Gesenk geschmiedeten Teilen wurden bei Persta komplette Armaturen für viele Bereiche der Industrie hergestellt, so dass beide Firmen sinnvoll und erfolgreich kooperieren konnten. Die Armaturenproduktion stieg sprunghaft an. Ein neues Werk musste gebaut werden, und 1958 fand man in der Nähe der Siepmann-Werke ein ideales Grundstück. Bereits 1961 konnte der neue Betrieb im Möhnetal eingeweiht werden und technisch hochentwickelte Transferstraßen wurden damals schon zur Produktion der Armaturen eingesetzt. Im Jahre 1970 waren bei Stahl-Armaturen bereits 600 Mitarbeiter beschäftigt. Bei beiden Firmen hat es in den vergangenen Jahren Veränderungen im Hinblick auf Produktion und Marktausrichtung gegeben. Bei Siepmann produziert man heute für den Maschinenbau, für Nutzfahrzeuge, Schienenfahrzeuge und den Anlagenbau. Gleichzeitig hat sich die Firma auf die Herstellung schwerer Gesenkschmiedestücke spezialisiert und ist auf dem gesamten Weltmarkt konkurrenzfähig. Das gleiche gilt für die Tochtergesellschaft Stahl-Armaturen Persta GmbH, deren Produkte in der Chemie, im Kraftwerkbau, in Müllverbrennungsanlagen, im Kesselbau und Anlagen- und Rohrleitungsbau Anwendung finden, und zu mehr als 50% in den Export gehen. Industrie-Armaturen aus Belecke finden wir in Europa und der ganzen Welt. |
SIEPMANN-Werke
Stahl-Armaturen PERSTA
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